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09.01.2025 | Blutspenden im GH Fritsch |
10.07.2025 | Blutspenden im GH Fritsch |
Eine Gruppe unserer Wehr absolvierte erfolgreich die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Bronze und Silber, nachdem sie sich wochenlang intensiv darauf vorbereitet hatte.
Wie alle anderen Ausbildungsprüfungen und Leistungsbewerbe hat auch die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz das Ziel, innerhalb der Wehr eine besondere Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeit zu bieten, um die Mitglieder in optimaler Weise auf das Einsatzgeschehen vorzubereiten. Mit der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz werden alle Bereiche des Brandeinsatzes abgedeckt – Atemschutz, Maschinisten, Führungsaufgaben, Funk und Löschgruppe. Die Abnahme der Ausbildungsprüfung erfolgte durch Hauptprüfer EBI Alfred Völker sowie die Prüfer HBI Kurt Sieghart, BM Leopold Popp und EVI Georg Graf.
Das Abzeichen der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Bronze errangen FM Carmen Piwalt und FM Georg Schöfbeck
Das Abzeichen der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Silber errangen OLM Christian Ertl, LM Daniel Fried, SB Viktoria Hornoff, OBI Christian Schneider, HBM Klaus Schneider, SB Christian Schöfbeck und EHLM Leopold Schöfbeck.
Im ersten Durchgang tritt die Gruppe zur Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in der Stufe Bronze an. Dabei wurden die Funktionen innerhalb der Löschgruppe bereits vor der Ausbildungsprüfung festgelegt.
Im zweiten Durchgang tritt die Gruppe zur Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in der Stufe Silber an. Jene Gruppenmitglieder, welche erstmalig am heutigen Tage in der Stufe Bronze angetreten sind, dürfen zwar in der Stufe Silber mitmachen, erhalten jedoch kein Abzeichen für die Stufe Silber. Sie können frühestens in zwei Jahren in der Stufe Silber antreten, um erst dann das Abzeichen dieser Stufe zu erwerben.
Unterschied zur Stufe Bronze: Die Funktionen Gruppenkommandant und Maschinist werden vor der Ausbildungsprüfung aus je zwei dafür nominierten Gruppenmitgliedern gelost. Die Mitglieder des Atemschutztrupps werden vor der Ausbildungsprüfung innerhalb der Gruppe festgelegt. Die Funktionen Angriffstruppführer, Angriffstruppmann und Wassertruppführer werden aus den Eingeteilten des Atemschutztrupps bei der Ausbildungsprüfung gelost. Die Funktionen Melder, Wassertruppmann, Schlauchtruppführer und Schlauchtruppmann werden ebenfalls – jedoch gesondert – aus den verbleibenden Gruppenmitgliedern gelost.
Bei der Auslosung der Funktionen ziehen die Gruppenmitglieder Karten mit den darauf festgehaltenen Funktionsbezeichnungen.
Anlegen der taktischen Zeichen nach der Auslosung der Funktionen
Gemäß den Funktionen innerhalb der Löschgruppe treten nun die Gruppenmitglieder hinter dem Tanklöschfahrzeug an. Jetzt beginnt die eigentliche Ausbildungsprüfung.
Begonnen wird mit der Wissensüberprüfung zur Gerätekunde: Alle Gruppenmitglieder ziehen dabei Karten mit darauf vermerkten Gerätenamen.
Danach haben die Teilnehmer den Prüfern bei geschlossenen Geräteräumen die Lage dieses bestimmten Gerätes durch ein Handzeichen zu zeigen ...
... sowie Funktion und Verwendungszweck dieses Gerätes zu erklären.
Wissensüberprüfung zur Schadstofflehre und Taktik: Dabei hat der Gruppenkommandant dem Hauptprüfer Rede und Antwort zu stehen.
Wissensüberprüfung Erste Hilfe: Der Atemschutztrupp muss vor Prüfer A und Prüfer C seine Kenntnisse in Ersthilfemaßnahmen beweisen – hier die Anwendung des Rautekgriffs zur Verlagerung einer verletzten Person.
Wissensüberprüfung Knotenkunde: Vor dem Prüfer B müssen der Wassertruppmann und der Schlauchtrupp verschiedene Knoten knüpfen.
Wissensüberprüfung Knotenkunde: Vor dem Prüfer B müssen der Wassertruppmann und der Schlauchtrupp verschiedene Knoten knüpfen – hier das Vorbereiten einer Löschleitung zum Aufziehen.
Wissensüberprüfung Funk (ohne Abbildung): Der Melder hat die Ausrückemeldung zu verfassen und mittels Fahrzeugfunkgerät an den Prüfer C abzusetzen.
Löschangriff nach Beendigung der Wissensüberprüfungen: Sind sämtliche Wissensstandsüberprüfungen abgeschlossen, gibt der Hauptprüfer das Kommando „Löschangriff – durchführen!“
Daraufhin lässt der Gruppenkommandant die Gruppe am Fahrzeug aufsitzen.
Der Motor des Fahrzeuges darf zu Beginn der Ausbildungsprüfung nicht laufen.
Nach Feststellung der Bereitschaft zur Durchführung der Leistungsprüfung gibt der Hauptprüfer das Kommando „Beginnen!“ Der Gruppenkommandant wiederholt das Kommando, worauf die Zeitnehmung ausgelöst wird. Der Gruppenkommandant teilt den Atemschutztrupp ein. Der Atemschutztruppmann 1 (Rohrführer) wird vom Atemschutztruppführer eingeteilt. Der Gruppenkommandant befiehlt dem Melder, sofort einen weiteren Atemschutztrupp anzufordern. Der Maschinist startet das Fahrzeug und schaltet Blaulicht, das Abblendlicht, die Warnblinkanlage und – wenn vorhanden – die Verkehrsleiteinrichtung ein.
Zur Erkundung der Lage sitzt der Gruppenkommandant ab ...
... und begibt sich zum Brandobjekt. Er erkundet durch Befragen des Hausbesitzers (Hauptprüfer) Gefahren für Personen und Tiere, den Brandort, das Brandobjekt sowie den Weg und erhält dazu vom Hauptprüfer Informationskarten. Weiters erhält er ein Kärtchen über die am Einsatzort eingetroffenen Kräfte. Im Anschluss erkundet der Gruppenkommandant das Brandobjekt von außen, indem er es umrundet. Danach begibt sich der Gruppenkommandant zurück zum Einsatzfahrzeug und erteilt der wartenden Mannschaft das Kommando „Schlauchtrupp sichert Einsatzstelle ab – Absitzen!“.
In der Zwischenzeit hat der Atemschutztrupp bereits begonnen, sich auszurüsten.
Nach dem Befehl des Gruppenkommandanten zum Absitzen sichert der Schlauchtrupp den Einsatzbereich mit Warnzeichen „Feuerwehr“ ab.
Die restliche Mannschaft sitzt ab.
Der Atemschutztrupp rüstet sich fertig aus.
Sobald die Ausrüstung des Atemschutztrupps abgeschlossen und die Einsatzstelle abgesichert ist, tritt die Gruppe hinter dem Tanklöschfahrzeug an. Nun gibt der Gruppenkommandant den erweiterten Befehl für den Löschangriff: "Atemschutztrupp mit HD-Rohr zur Zimmerbrandbekämpfung, durch den Vorraum; Eingangstür mehr als 60 m entfernt; Schlauchtrupp errichtet die Wasserversorgung vom Überflurhydranten - vor!"
Der Maschinist macht die Einbaupumpe des Tanklöschfahrzeuges betriebsbereit und bereitet die Wasserversorgung über eine Zubringleitung vom Hydranten vor. Der Angriffstruppführer ergreift das HD-Strahlrohr mit dem angekuppelten formbeständigen HD-Schlauch und geht damit zum Angriffsziel vor.
Der Angriffstruppmann erfasst 10 Meter hinter dem Angriffstruppführer den formbeständigen HD-Schlauch und trägt ihn mit vor.
Etwa 10 Meter hinter dem Angriffstruppmann ergreift der Wassertruppführer und weitere 10 Meter hinter dem Wassertruppführer der Wassertruppmann den HD-Schlauch und tragen diesen vor.
Der Atemschutztrupp unterstützt sich gegenseitig und unter Mithilfe des Wassertruppmannes beim Anschrauben der Lungenautomaten. Alle Beleuchtungsmittel sind spätestens zu diesem Zeitpunkt einzuschalten.
Der Gruppenkommandant überprüft den Sitz der Schutzausrüstung des Atemschutztrupps. Der Atemschutztruppführer befiehlt: „Trupp 1 – Druckkontrolle!“ Die Mitglieder des Atemschutztrupps überprüfen daraufhin den Druck in ihren Atemschutzgeräten und melden den angezeigten Wert dem Truppführer.
Nachdem der Schlauchtrupp den Angriffs- und Wassertrupp beim Auslegen der Löschleitung unterstützt hat und der formbeständige HD-Schlauch vollständig von der Haspel des Tanklöschfahrzeuges abgezogen wurde, verlängert der Schlauchtrupp die HD-Leitung mit zwei faltbaren HD-Schläuchen.
Der Schlauchtruppführer und der Schlauchtruppmann ergreifen das HD-Strahlrohr. Anschließend gibt der Schlauchtruppführer dem Maschinisten den Befehl “Erstes Hochdruckrohr – Wasser marsch!”, entlüftet die Löschleitung und legt das Strahlrohr fünf Meter vor dem Brandobjekt (Türe) ab oder übergibt das Strahlrohr dem Atemschutztruppmann 1.
Der Gruppenkommandant notiert den Zeitpunkt des Vorgehens des Atemschutztrupps in das Brandobjekt und überwacht die richtige Ausführung des Befehles. Der Atemschutztrupp nimmt die Löschleitung auf. Der Atemschutztruppmann 1 (Rohrführer) ergreift das Strahlrohr. Die restlichen Truppmitglieder ergreifen die Löschleitung. Der Atemschutztruppführer bringt den Atemschutztrupp vor der Türe in Stellung (knieend und gedeckt) und gibt entweder dem Atemschutztruppmann 2 den Befehl: “Türcheck durchführen!“ oder führt den Türcheck selbst durch.
Der Atemschutztruppführer oder Atemschutztruppmann 2 führt zuerst die „optische Prüfung“ der Brandraumtüre durch (offensichtlicher Sichtkontakt von unten nach oben) und prüft danach die Türe mittels 1. Temperaturcheck (Handrücken mit Schutzhandschuh von unten nach oben) und mittels 2. Temperaturcheck (Handrücken jedoch mit vorgezogener Handschuhstulpe oder Bündchen) und gibt „Türe warm!“ an den Trupp weiter.
Der Trupp öffnet 15 Sekunden lang die Tür. Der Hauptprüfer zählt laut die Sekunden mit, (21, 22, 23 ... 35). Nach fünf Sekunden (Durchmischungszeit) gibt der Atemschutztruppmann 1 den ersten Sprühstrahlstoß in den Deckenbereich des Brandraumes ab. Während der Hauptprüfer die restlichen 10 Sekunden zählt, wird der zweite Sprühstrahlstoß in den Deckenbereich des Brandraumes abgegeben. Danach wird die Tür geschlossen. Nach weiteren fünf Sekunden wird die Tür wieder geöffnet. Nach Abgabe von mindestens einem weiteren Sprühstrahlstoß zur Decke ...
... geht der Atemschutztrupp in den Brandraum vor. Sobald der Atemschutztruppmann 1 den Brandraum betritt, müssen Hindernisse angesagt werden. z.B. „Achtung Stufe!“, „Hindernis rechts/links vorbei!“. Beim Vorgehen ist das Hindernis zu umgehen, um den dahinter befindlichen Brandherd mit dem Strahlrohr (Sprühstrahl) zu bekämpfen.
Ist der Atemschutztrupp beim Hindernis angelangt, befiehlt der Atemschutztruppführer „Trupp 1 – Durchzählen!“ und beginnt mit „1“ (1, 2, 3 – durch). Nach dem Feststellen der Vollzähligkeit beginnt der Atemschutztrupp mit der Brandbekämpfung. Der Brandherd wird durch einen leeren Kanister dargestellt. Die Brandbekämpfung gilt als erfolgreich durchgeführt, sobald der Kanister durch den Löschstrahl vom Tisch gestoßen wird. In diesem Augenblick wird die Zeit gestoppt und der Atemschutztruppführer befiehlt den Ausmarsch.
Der Atemschutztrupp zieht sich in umgekehrter Reihenfolge aus dem Brandraum zurück, wobei der Atemschutztruppmann 1 das Brandobjekt laufend beobachtet (neuerliches Aufbrennen). Und da bisher noch keine Entrauchungs- oder Belüftungsmaßnahmen gesetzt wurden, bleibt der Atemschutztrupp in ähnlich niedriger Position wie beim Einmarsch. Hat der Atemschutztrupp den Brandraum vollständig verlassen, wird die Brandraumtüre geschlossen (zwecks Verhinderung der Rauchausbreitung innerhalb des Objekts). Danach erfolgt die Rückmeldung des Atemschutztruppführers beim Gruppenkommandanten: „Brandbekämpfung erfolgreich durchgeführt – keine weiteren Löschmaßnahmen erforderlich!“.
Nach Beendigung des Löschangriffs stellt der Atemschutztrupp die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte wieder her, indem die leergeatmeten Atemluftflaschen gegen volle getauscht und danach die Funktionsfähigkeit der Geräte überprüft wird. Diese Tätigkeiten werden dabei von den Prüfern beobachtet und das Wissen der Truppmitglieder abgefragt.
Wissensstandsüberprüfung Maschinistenausbildung: Während die Gruppe die Schlauchleitungen aufräumt, findet die Überprüfung der Kenntnisse des Maschinisten statt.
Dichtheitsprüfung der Feuerlöschpumpe: kurzer Betrieb der Pumpe; Pumpe komplett entleeren; Trockensaugen; Pumpe dicht setzen (Entleerung und Druckausgänge schließen); Saugeingang mit Blindkupplung verschließen; Ansaugvorrichtung einschalten; wenn der Zeiger im Vakuum-Manometer nicht mehr weiter fällt, Motor abstellen; Die Pumpe ist in Ordnung, wenn der Unterdruck in der Minute nicht mehr als 0,1 bar (1 m/WS) abfällt. Die Pumpe ist undicht, wenn der Unterdruck in der Minute mehr als 0,1 bar (1 m/WS) abfällt.
Während der Maschinist die Einbaupumpe des Tanklöschfahrzeuges fertig überprüft und wieder einsatzbereit macht, werden von den anderen Gruppenmitgliedern die verwendeten Geräte und Ausrüstungsgegenstände im Fahrzeug verstaut ...
... sowie die formbeständige HD-Leitung auf der Schlauchhaspel des Tanklöschfahrzeuges aufgerollt.
Währenddessen besprechen sich die vier Prüfer.
Die Gruppe tritt noch einmal zum Abschluss der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz vor den Prüfern an.
Die Prüfer ziehen sich zur Beratung und Auswertung ihrer Bewertungen ins Feuerwehrhaus zurück.
Nachdem die Prüfer die Auswertung abgeschlossen haben, lässt LM Daniel Fried die Gruppe nochmals vor dem Feuerwehrhaus antreten.
Gespanntes Warten auf das Ergebnis
Erleichterung macht sich breit, als Hauptprüfer EBI Völker der Gruppe das Bestehen der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in den beiden Stufen Bronze und Silber bekanntgibt. Er überreicht SB Christian Schöfbeck, dem Gruppenkommandanten des zweiten Prüfungsdurchganges in Silber, die Urkunden.
Abzeichen der Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Bronze und Silber
Der Hauptprüfer überreicht das Abzeichen an jedes Mitglied der Gruppe und gratuliert zum Erfolg.
Nun gratulieren auch die anderen Prüfer.
Kommandant HBI Reinhard Hornoff (Bildmitte) bedankt sich bei den Prüfern als auch bei den Gruppenmitgliedern, die ja in den letzten Wochen viel Zeit für die Vorbereitung auf die Ausbildungsprüfung aufgebracht haben.
Die erfolgreiche Gruppe der FF-Eibesthal mit den Prüfern: v.l.n.r. 1. Reihe: FM Carmen Piwalt, FM Georg Schöfbeck, SB Viktoria Hornoff, Prüfer HBI Kurt Sieghart; 2. Reihe: Prüfer BM Leopold Popp, Hauptprüfer EBI Alfred Völker, Kommandantstellvertreter OBI Christian Schneider, SB Christian Schöfbeck, Prüfer EVI Georg Graf; 3. Reihe: Kommandant HBI Reinhard Hornoff, HBM Klaus Schneider, OLM Christian Ertl, LM Daniel Fried, EHLM Leopold Schöfbeck